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DIE FUSSBALLECKE
Rivalitäten im deutschen Fußball
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Rivalitäten im deutschen Fußball

Autor: Fube am 23.04.2019
DIE FUSSBALLECKEFußball verbindet, Fußball bedeutet Freundschaft, Fußball schafft Identität. Dem stimmen sicher viele eingeschworene Fans zu. Und gleichzeitig hat Fußball auch eine ganz andere Seite: die der hochbrisanten Derbys und der Rivalität zwischen den Fans. Zu den bekanntesten Feindschaften im deutschen Fußball gehören sicherlich die zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund oder zwischen den Nord-Clubs Werder Bremen und Hamburger SV. Aber braucht man sie wirklich? Und wie kommen sie zustande?

Fan-Rivalität gehört im Fußball dazu

Für viele Fans sind Rivalitäten im Fußball einfach ein Teil des Sports. Denn es sind genau diese Spiele, die besonders emotional sind. Die Derbys, die immer ausverkauft sind, die die Ticketpreise ins Unermessliche und den Wetteinsatz auf tipico, Bwin und Co. in die Höhe treiben. Und es sind die Spiele, bei denen man sich so richtig zum eigenen Verein dazu gehörig fühlt. Und eben, bei denen man sich klar vom Erzrivalen abgrenzt.

Und selbst wenn die Rivalen mal nicht direkt aufeinandertreffen, werden im Liveticker die Spielstände der einzelnen Partien verfolgt, beispielsweise auf Seiten wie Fußball live, wo die wichtigsten Spielszenen live zusammengefasst werden, um sich zu freuen, wenn der „Feind“ einen Elfmeter verschossen oder die Führung in letzter Minute aus der Hand gegeben hat.

Woher kommt die Rivalität?

Ganz grob kann man Fan-Rivalitäten in mehrere Kategorien einteilen: die regional entstandene, die durch Ereignisse begründete und die sportlich angefochtene. Oft kommen natürlich mehrere Gründe zusammen und verstärken die Rivalität noch. Zusätzlich gibt es noch Feindschaften im Fußball, die einfach nicht nachvollziehbar sind und bei denen trotzdem eine tiefe Abneigung über Generationen hinweg aufrecht erhalten werden konnte.

Die regionale Rivalität

Sehr häufig geht es bei der Rivalität um die Vorherrschaft in einer Region oder in einer Stadt. Schließlich kann es in einem gewissen Umkreis nur den einen besten Verein geben. Kein Wunder also, dass es zwischen den beiden großen Nordclubs Werder Bremen und dem Hamburger SV seit Jahrzehnten regelmäßig zu Spannungen kommt. Diese Rivalität ist sogar älter als die Bundesliga. Und auch, dass das Stadt-Derby zwischen den beiden Hamburger Vereinen HSV und FC St. Pauli unter Hochspannung stattfindet, ist aufgrund der erwünschten Vorherrschaft an einem Ort nachvollziehbar.

Bild mit Pyrotechnik

©istock.com/Kateryna Mashkevych

Die Ereignis-basierte Rivalität

Neben der Nähe der Vereine gibt es natürlich auch Rivalitäten, die auf der sportlichen Konkurrenz basieren und durch ein Ereignis zustande gekommen sind. Das sogenannte Revierderby zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund ist eine Feindschaft aus dieser Kategorie.

Jahrzehntelang war Schalke der Platzhirsch im Revier und Dortmund kein ernstzunehmender Konkurrent. Nach Kriegsende änderte sich dies und Dortmund wurde 1947 Westfalenmeister. Bis Einführung der Bundesliga wurde die Borussia dreimal Meister der Oberliga West und liegt in der „ewigen Tabelle“ vor Schalke. Diese Zeit gilt daher als Ursprung des Revierderbys der beiden Vereine und hält bis heute ab.

Natürlich kommt zum historischen Ereignis die geografische Nähe der beiden Städte hinzu. Und auch das häufige Aufeinandertreffen der beiden Vereine lässt die Spannungen immer wieder hochkochen. Längt geht die Rivalität deutlich über den sportlichen Wettkampf hinaus und ist fest im Alltag der Städte verankert. Wächst man in den jeweiligen Regionen auf, wird man als klarer Schalke- oder BVB-Fan erzogen.

Die sportliche Rivalität

Natürlich – und zum Glück – spielt auch die sportliche Rivalität eine große Rolle im deutschen Fußball. So kommt es zum Beispiel, dass der FC Bayern München zwar immer mal wieder auf lokaler Ebene auf 1860 München trifft und sich die beiden Vereine selbstverständlich als Rivalen sehen. Dennoch wird der Münchener Verein für den FCB weniger als Konkurrent gesehen, als z. B. Borussia Dortmund. Denn die Borussen sind einfach der sportlich wichtigere Verein in der 1. Bundesliga.

Rivalität ist nicht gleich Rivalität

Natürlich sind nicht alle Fan-Feindschaften gleichzusetzen. Während es immer wieder Spiele gibt, bei denen es aufgrund der Rivalität zu Ausschreitungen kommt und das eigentliche sportliche Ereignis in den Hintergrund rückt, gibt es zum Glück auch viele friedliche Fan-Rivalitäten.

Außerdem empfinden nicht alle Fans eine Feindschaft zwischen zwei Vereinen gleich. So kann es zum Beispiel Unterschiede zwischen Ultras und „normalen Fans“ geben. Oder die Generationen haben andere Wahrnehmungen von Rivalität. So kann man davon ausgehen, dass der ältere FC Bayern Fan eher Borussia Mönchengladbach als sportlichen Rivalen sieht, während jüngere Fans vor allem Borussia Dortmund als direkten Konkurrenten wahrnehmen und die Generation dazwischen vielleicht vor allem an den Hamburger SV denkt. Man kann also davon ausgehen, dass es meist nicht für alle Fans den einen Rivalen gibt. Eher scheint es so, als würde sich jeder Club in einem Netz von Verbindungen inklusive Freundschaften und Feindschaften zu anderen Clubs befinden.

So oder so macht Rivalität den Fußball spannend. Und so lange der Sport im Vordergrund steht und es bei friedlichen Konkurrenzkämpfen bleibt ist daran nichts auszusetzen.



 




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