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Inverness Caledonian Thistle - FC Falkirk 0:3
Scottish Premier League
Wenn man eine Woche in den schottischen Highlands verbringt, sollte man unbedingt (neben den atemberaubenden Bergen, Tälern, Seen und Steilküsten) auch ein Spiel der obersten schottischen Liga gesehen haben. Das Spiel der Caleys gegen Falkirk am Mittwochabend passte wunderbar in unseren Zeitplan.
Die Inverness Caledonian Thistles (ICT) sind Schottlands nördlichster Profiverein. Das liegt daran, dass rund um Inverness und nördlich davon die Besiedlung Schottlands so niedrig ist, dass weder Zuschauer noch Sponsoren in ausreichendem Maße vorhanden wären. Es gibt aber eine semi-professionelle Highland League, in der kleinere Vereine gegeneinander antreten und Meisterschaften ausspielen. Sowohl vom Zuschaueraufkommen als auch von der Spielstärke der Mannschaften ist diese Liga ungefähr vergleichbar mit der Niedersachsenliga. Einen Aufsteiger in die schottischen Profiligen gibt es anscheinend aus eigenem Beschluss heraus nicht.
Dass Inverness in der Premier League spielt, ist für viele (Süd-)Schotten übrigens ein echter Aufreger. Die Scottish Football Association stellt als Bedingung für einen Erstligisten ein Stadion mit mindestens 10.000 Plätzen zu besitzen. Das Tulloch Caledonian Stadium bietet allerdings nur 7512 Plätze. Trotzdem hat die SFA Caley die Lizenz erteilt. Grund genug für einige südschottische Vereine, ständig gegen Inverness zu stänkern. Die Vermutung liegt aber nah, dass diese Vereine, die großteils aus der Region Glasgow / Edinburgh kommen und so fast nie weite Wege zu Auswärtsfahrten hinter sich bringen müssen, keine Lust auf die stundenlange Fahrt Richtung Norden haben. Zumindest die Fans sind da ehrlicher als ihre Vereine und geben das in den jeweiligen Foren zu.
Die Inverness Caledonian Thistles (ICT) sind Schottlands nördlichster Profiverein. Das liegt daran, dass rund um Inverness und nördlich davon die Besiedlung Schottlands so niedrig ist, dass weder Zuschauer noch Sponsoren in ausreichendem Maße vorhanden wären. Es gibt aber eine semi-professionelle Highland League, in der kleinere Vereine gegeneinander antreten und Meisterschaften ausspielen. Sowohl vom Zuschaueraufkommen als auch von der Spielstärke der Mannschaften ist diese Liga ungefähr vergleichbar mit der Niedersachsenliga. Einen Aufsteiger in die schottischen Profiligen gibt es anscheinend aus eigenem Beschluss heraus nicht.
Dass Inverness in der Premier League spielt, ist für viele (Süd-)Schotten übrigens ein echter Aufreger. Die Scottish Football Association stellt als Bedingung für einen Erstligisten ein Stadion mit mindestens 10.000 Plätzen zu besitzen. Das Tulloch Caledonian Stadium bietet allerdings nur 7512 Plätze. Trotzdem hat die SFA Caley die Lizenz erteilt. Grund genug für einige südschottische Vereine, ständig gegen Inverness zu stänkern. Die Vermutung liegt aber nah, dass diese Vereine, die großteils aus der Region Glasgow / Edinburgh kommen und so fast nie weite Wege zu Auswärtsfahrten hinter sich bringen müssen, keine Lust auf die stundenlange Fahrt Richtung Norden haben. Zumindest die Fans sind da ehrlicher als ihre Vereine und geben das in den jeweiligen Foren zu.
Caledonian Stadium
Das Caledonian Stadium liegt malerisch an der Mündung des Moray Firth mit Blick auf die Nordsee, im Nordosten Inverness'. Das Stadion hat lediglich drei Sitzplatztribünen, die "Gegengerade" im Westen fehlt. Allerdings soll sie noch gebaut werden, sodass dann mehr als die geforderten 10.000 Plätze zur Verfügung stünden. Wenn es erst soweit ist, wird das Stadion ein echtes Schmuckkästchen sein.
Da ich mich die letzten Tage bereits ausgiebig an das Linksfahren gewöhnt hatte, war die Anfahrt zum Spiel recht entspannt. Für die Fans stehen direkt am Stadion mehrere hundert Parkplätze kostenlos bereit, was ich aus Deutschland so nicht kenne. Entweder ist Parkplatznot angesagt, oder man darf fürs Autoabstellen kräftig bezahlen. Der erste Weg führte uns in den Fanshop, in dem man auch die Tickets bekommt. Für jeweils 20 Pfund erwarben wir Karten für den "North Stand", die preiswertere Heimtribüne, die hinter einem der Tore steht. Obwohl der Name es nicht vermuten lässt, sind alle Plätze Sitzplätze und überdacht. Ich erwarb noch ein paar Fanartikel und tauschte mit der Leiterin nach einem sehr netten Gespräch Wimpel gegen Pin - im Fanshop in Inverness hängt jetzt ein Wimpel von Eintracht Braunschweig, dafür bekam ich einen Pin der Caleys. Zum Abschied zeigte sie mir noch eine ertauschte Nadel eines deutschen Vereins: Anscheinend waren nur wenige Wochen vorher Magdeburger Fans zu Besuch.
Vor Anpfiff wollten wir uns noch im Gastro-Bereich unter der Haupttribüne stärken. 'Ne Bratwurst und ein Bier, darauf hatten wir so richtig Lust. Leider war das Speisen- und Getränkeangebot äußerst britisch. So wurde aus dem Bier ein (dünner) Tee mit Milch und aus der Bratwurst ein Steak Pie (in Teig gebackenes, vorher gekochtes Rindfleisch). Wenigstens war es warm.
Da ich mich die letzten Tage bereits ausgiebig an das Linksfahren gewöhnt hatte, war die Anfahrt zum Spiel recht entspannt. Für die Fans stehen direkt am Stadion mehrere hundert Parkplätze kostenlos bereit, was ich aus Deutschland so nicht kenne. Entweder ist Parkplatznot angesagt, oder man darf fürs Autoabstellen kräftig bezahlen. Der erste Weg führte uns in den Fanshop, in dem man auch die Tickets bekommt. Für jeweils 20 Pfund erwarben wir Karten für den "North Stand", die preiswertere Heimtribüne, die hinter einem der Tore steht. Obwohl der Name es nicht vermuten lässt, sind alle Plätze Sitzplätze und überdacht. Ich erwarb noch ein paar Fanartikel und tauschte mit der Leiterin nach einem sehr netten Gespräch Wimpel gegen Pin - im Fanshop in Inverness hängt jetzt ein Wimpel von Eintracht Braunschweig, dafür bekam ich einen Pin der Caleys. Zum Abschied zeigte sie mir noch eine ertauschte Nadel eines deutschen Vereins: Anscheinend waren nur wenige Wochen vorher Magdeburger Fans zu Besuch.
Vor Anpfiff wollten wir uns noch im Gastro-Bereich unter der Haupttribüne stärken. 'Ne Bratwurst und ein Bier, darauf hatten wir so richtig Lust. Leider war das Speisen- und Getränkeangebot äußerst britisch. So wurde aus dem Bier ein (dünner) Tee mit Milch und aus der Bratwurst ein Steak Pie (in Teig gebackenes, vorher gekochtes Rindfleisch). Wenigstens war es warm.
Gastro-Bereich unter der Haupttribüne
Das Stadion blieb lange recht leer. Erst wenige Minuten vor Anpfiff begannen die Massen zu strömen. Am Ende waren 3.660 Zuschauer, darunter etwa 150 aus Falkirk, dabei. Eine vertretbare Kulisse, denn Inverness hat nur etwa 35.000 Einwohner, und beide Teams krebsen im unteren Mittelfeld bzw. in der Abstiegszone herum, wobei die schottische Premier League von der Stärke her etwa oberes Regionalliganiveau hat (mit Ausnahme von Celtic, Rangers und Hearts, die die Meisterschaft in der Regel unter sich ausmachen).
Das Spiel begann ängstlich, weil beide Teams stark unter Druck standen. Letztendlich waren es die Caleys, die das Zepter in die Hand nahmen. Allerdings blieben die Angriffe des Teams rund um Spielertrainer Craig "Bru" Brewster zu durchsichtig, und die gut stehende Falkirker Abwehr hatte damit keine Mühe. Wie so oft brachte dann der erste echte Angriff Falkirks die Gästeführung, wenn auch mit Schiri-Hilfe. Steven Thomson erhielt den Ball in klarer Abseitsstellung, und als der Assistent die Fahne unten ließ, schoß er unbedrängt zur Führung ein.
Die Fans hatten jetzt natürlich ihren Sündenbock in Form des Assi gefunden. Entscheidungen für Inverness wurden höhnisch bejubelt. Auch der Schiri Douglas McDonald aus Edinburgh ließ sich jetzt von der Unfähigkeit seines Linienrichters anstecken und pfiff einige Male offensichtlichen Mist.
Die zweite Halbzeit sah dann wieder wütende aber kopflose Caley-Angriffe. Meine Freundin meinte, sie hätte noch nie so viele verschiedene Arten erlebt, einen Ball NICHT im Tor unterzubringen. Und das stimmte, denn Caley hatte einige feine Chancen zum Ausgleich, die allesamt recht jämmerlich vergeben wurden.
Und wieder bewies sich das alte Sprichwort, dass ausgelassene Chancen sich rächen würden (gilt wohl auch in Schottland). In der stärksten Drangphase der Gastgeber kam Falkirk zu einem weiteren Konter, und Darryl Duffy erzielte die Vorentscheidung. Während die Caleys noch versuchten, das Ergebnis wenigstens etwas besser zu gestalten, verließen bereits viele Zuschauer das Stadion. Das habe ich in Deutschland bei meinen Vereinen seit Jahren nicht mehr erlebt!
Das Spiel begann ängstlich, weil beide Teams stark unter Druck standen. Letztendlich waren es die Caleys, die das Zepter in die Hand nahmen. Allerdings blieben die Angriffe des Teams rund um Spielertrainer Craig "Bru" Brewster zu durchsichtig, und die gut stehende Falkirker Abwehr hatte damit keine Mühe. Wie so oft brachte dann der erste echte Angriff Falkirks die Gästeführung, wenn auch mit Schiri-Hilfe. Steven Thomson erhielt den Ball in klarer Abseitsstellung, und als der Assistent die Fahne unten ließ, schoß er unbedrängt zur Führung ein.
Die Fans hatten jetzt natürlich ihren Sündenbock in Form des Assi gefunden. Entscheidungen für Inverness wurden höhnisch bejubelt. Auch der Schiri Douglas McDonald aus Edinburgh ließ sich jetzt von der Unfähigkeit seines Linienrichters anstecken und pfiff einige Male offensichtlichen Mist.
Die zweite Halbzeit sah dann wieder wütende aber kopflose Caley-Angriffe. Meine Freundin meinte, sie hätte noch nie so viele verschiedene Arten erlebt, einen Ball NICHT im Tor unterzubringen. Und das stimmte, denn Caley hatte einige feine Chancen zum Ausgleich, die allesamt recht jämmerlich vergeben wurden.
Und wieder bewies sich das alte Sprichwort, dass ausgelassene Chancen sich rächen würden (gilt wohl auch in Schottland). In der stärksten Drangphase der Gastgeber kam Falkirk zu einem weiteren Konter, und Darryl Duffy erzielte die Vorentscheidung. Während die Caleys noch versuchten, das Ergebnis wenigstens etwas besser zu gestalten, verließen bereits viele Zuschauer das Stadion. Das habe ich in Deutschland bei meinen Vereinen seit Jahren nicht mehr erlebt!
Eine der drei Sitzplatztribünen
Der endgültige Blues wurde mit dem Schlußpfiff gespielt. Falkirk kommt noch einmal vors Tor, und der erst kurz vorher eingewechselte Pedro Moutinho erzielte noch das dritte Tor für die Gäste aus Sterlingshire.
Letztendlich aufgrund der Disziplin ein nicht mal unverdienter Sieg für Falkirk. Inverness hatte zwar mehr vom Spiel, war aber spätestens am Strafraum zu hektisch. Damit blieb es dabei, dass die Caleys bis dahin in dieser Saison zuhause noch kein Spiel gewonnen haben.
Die Rückfahrt war dann wieder entspannt und wurde nur durch zwei Schafe aufgelockert, die auf einer der Single Track Roads (einspurige Straßen, typisch für die Highlands) nicht einsahen, dass ich Vorfahrt hatte und die Straße blockierten. Zum Glück konnte ich einen Passing Place (Straßenverbreiterung, damit entgegenkommender Verkehr vorbei gelassen werden kann) nutzen, um an den Fleisch- und Wollelieferanten vorbei zu kommen. Etwa eine Stunde später waren wir wieder in unserem Haus in Cannich.
Unser Fazit: Ein nettes Stadion mit Potenzial, viel zu wenig Stimmung (die Fanszene in Inverness steht noch ganz am Anfang und muss sich noch entwickeln), einige nette schottische Flüche gelernt; wir werden sicher noch einmal wieder kommen.
Official Match Report
Wednesday 26th October 2005
Tulloch Caledonian Stadium
Inverness Caledonian Thistle 0
Brown, Tokely, Dods, Munro, Morgan (Hastings 46), Hart (Proctor 70), Fox (Bayne 61), Duncan, Wilson, Wyness, Brewster
Subs - Dargo, Parratt, Black & Fraser
Falkirk 3 (Thomson 22, Duffy 69, Moutinho 90)
Glennon, Lawrie, McPherson, Latapy (O'Neill 73), Duffy (Moutinho 84), Scally, Milne, Ireland, Thomson, Rodrigues, O'Donnell (Lima 73)
Subs - McBreen, McStay, Twaddle & Ferguson
Referee: D McDonald
Attendance: 3660
Man of the Match Craig McPherson (Falkirk)
Letztendlich aufgrund der Disziplin ein nicht mal unverdienter Sieg für Falkirk. Inverness hatte zwar mehr vom Spiel, war aber spätestens am Strafraum zu hektisch. Damit blieb es dabei, dass die Caleys bis dahin in dieser Saison zuhause noch kein Spiel gewonnen haben.
Die Rückfahrt war dann wieder entspannt und wurde nur durch zwei Schafe aufgelockert, die auf einer der Single Track Roads (einspurige Straßen, typisch für die Highlands) nicht einsahen, dass ich Vorfahrt hatte und die Straße blockierten. Zum Glück konnte ich einen Passing Place (Straßenverbreiterung, damit entgegenkommender Verkehr vorbei gelassen werden kann) nutzen, um an den Fleisch- und Wollelieferanten vorbei zu kommen. Etwa eine Stunde später waren wir wieder in unserem Haus in Cannich.
Unser Fazit: Ein nettes Stadion mit Potenzial, viel zu wenig Stimmung (die Fanszene in Inverness steht noch ganz am Anfang und muss sich noch entwickeln), einige nette schottische Flüche gelernt; wir werden sicher noch einmal wieder kommen.
Official Match Report
Wednesday 26th October 2005
Tulloch Caledonian Stadium
Inverness Caledonian Thistle 0
Brown, Tokely, Dods, Munro, Morgan (Hastings 46), Hart (Proctor 70), Fox (Bayne 61), Duncan, Wilson, Wyness, Brewster
Subs - Dargo, Parratt, Black & Fraser
Falkirk 3 (Thomson 22, Duffy 69, Moutinho 90)
Glennon, Lawrie, McPherson, Latapy (O'Neill 73), Duffy (Moutinho 84), Scally, Milne, Ireland, Thomson, Rodrigues, O'Donnell (Lima 73)
Subs - McBreen, McStay, Twaddle & Ferguson
Referee: D McDonald
Attendance: 3660
Man of the Match Craig McPherson (Falkirk)
Verfasst am 24.10.2005 von tob
Fotos: tob
Fotos: tob