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Krombacher Neujahrstreffen: Kurzweiliger Abend mit „Jogi“ Löw
Autor: NFV am 08.02.2017
Logo NFVEr war ohne Frage der Star des Abends: Beim 6. Krombacher-Neujahrstreffen des Niedersächsischen Fußballverbandes (NFV) am Dienstagabend in Barsinghausen gab sich Joachim Löw die Ehre. Rund 250 Gäste, darunter auch zahlreiche Prominente und Funktionäre des Sports aus Land und Region, waren in den Zechensaal nach Barsinghausen gekommen.

Sie erlebten eine spannende wie kurzweilige Talkrunde des Bundestrainers mit dem bekannten TV-Moderator Gerhard Delling.  Unter ihnen war auch DFB-Präsident Reinhard Grindel, der vor dem Talk ein Grußwort sprach. „Barsinghausen“, sagte Grindel - von 2011 bis 2014 erster NFV-Vizepräsident - „ist ein Stück Heimat für mich.“

Seit 1991 lädt der NFV nun schon zu seinen Neujahrstreffen ein – und durfte seither schon Fußball-Größen wie Franz Beckenbauer, Rudi Völler und Oliver Bierhoff am Deister begrüßen. In diese Liste reihte sich nun Weltmeister-Trainer Löw nahtlos ein. „Der Andrang ist sogar größer denn je“, sagte NFV-Präsident Karl Rothmund, der im Anschluss an den Löw-Talk auf seine 27-jährige NFV-Zeit zurückblickte, die im Oktober offiziell enden wird. Als sein designierter Nachfolger steht Günter Diestelrath bereit. Er gehört als Vizepräsident Finanzen bereits dem aktuellen Präsidium des Verbandes an.

Zwischen Brezeln als Vorspeise und Krustenbraten als Hauptgang hörten die Gäste vorher gebannt, was Delling dem Bundestrainer auf der Bühne so alles entlockte. Löw plauderte locker und entspannt über seine Trainer-Anfänge in Stuttgart, Stationen in Österreich und der Türkei. Und er verriet auch Persönliches. Über seinen Lebensmittelpunkt Freiburg sagte er etwa: „Da habe ich Freunde, die ich kenne, seit ich 17 bin. Da bin ich nicht der Bundestrainer, sondern der Freund und Kumpel. Da wird mir auch der Spiegel vorgehalten.“ Auch über seinen Führerschein-Entzug sprach er durchaus humorvoll. Löw mit einem Augenzwinkern: „Ich war ein paar Stunden beim Verkehrspsychologen, der hat mir wichtige Dinge mitgegeben. Ich weiß jetzt, was wichtig auf der Straße ist.“

Vordergründig ging es aber natürlich um Fußball – und da hielt Löw mit seinen Ansichten nicht hinter dem Berg. Zu möglichen Veränderungen im Regelwerk des Fußballs erklärte Löw: „Zeitstrafen sind eine gute Möglichkeit, auch eine vierte Auswechslung in der Verlängerung finde ich okay. Aber das Abseits abschaffen? Bitte nicht! Dann würde der Fußball nicht mehr das sein, was er ist: ein schönes Spiel. Dann hätten wir ein ganz neues Spiel.“

Auch zum „Gigantismus“ im Fußball mit immer höheren Ablösesummen und steigenden EM- und WM-Teilnehmerzahlen hat der Bundestrainer eine klare Meinung. Löw: „Ich sehe da eine Grenze erreicht, wir kommen ans Limit. Wenn man die Turniere weiter vergrößert, leidet die Qualität. Und auch die hohen Ablösesummen sehe ich mit Bedenken. Ein Messi mag 200 Millionen Euro wert sein, viele andere sind es nicht.“