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Oldenburger Faninitiative sucht neue Räumlichkeiten
Autor: Fube am 30.11.2019
DIE FUSSBALLECKEIn einer Pressemitteilung teilte die Oldenburger Faninitiative (OFI) jetzt mit, dass sie ihre derzeitigen Räumlichkeiten in der Bahnhofsstraße am 30. November 2020 verlassen muss, da der Mietvertrag nicht verlängert wird. Damit verliert Oldenburg eine seit über 25 Jahren etablierte, wichtige und vor allem niedrigschwellige Anlaufstelle für Fans.

Die weitere Pressemitteilung im Wortlaut:

Bei den Räumlichkeiten handelt es sich um die eines ehemaligen Fanprojektes, das unter Mithilfe des damaligen VfB-Managers Rudi Assauer entstanden ist. Ende der 1990er Jahre mussten die Aktivitäten aufgrund von ausbleibender Förderung eingestellt werden. Im Anschluss daran gründete sich die Oldenburger Fan Initiative (OFI), welche die von der AWO untervermieteten Räume durch eigene Mittel aufrecht hielt. Es war der Start einer selbstorganisierten und unabhängigen Anlaufstelle von Fans und für Fans des VfB Oldenburg.

In den (immer noch als Fanprojekt bezeichneten) Räumlichkeiten in der Bahnhofstraße tauschen sich generationsübergreifend Fans untereinander aus und es wird sich auch abseits des Fußball gegenseitig in schwierigen Lebenslagen unterstützt. Insbesondere Jugendlichen werden Möglichkeiten der Selbstentfaltung und für selbstorganisierte Jugendarbeit geboten. Es wird sich künstlerisch und kreativ betätigt, was unter anderem im Stadion Ausdruck findet durch selbstgemalte Fahnen und Chroeografien.

Weiterhin wird sich in der Bahnhofstraße für eine demokratische und vielfältige Gesellschaft und gegen Diskriminierung eingesetzt. In der Vergangenheit fanden dazu zahlreiche Veranstaltungen (Vorträge, Workshops, Filmaufführungen uvm.) statt und es wurde sich mit anderen Fans und zivilgesellschaftlichen Initiativen in Oldenburg und darüber hinaus vernetzt. 2012 gründete sich aus diesen Aktivitäten heraus der Verein „VfB für Alle e.V.“, der für seine Antidiskriminierungsarbeit und die Integrationsarbeit mit Geflüchteten 2015 vom Deutschen Fußballbund (DFB) mit dem Julius Hirsch Preis ausgezeichnet wurde.

Ein weiterer Verein, der sich aus dem Fanumfeld in der Bahnhofstraße heraus gründete, ist der Updreihn e.V. der sich für soziokulturelle Aktivitäten innerhalb der Stadt Oldenburg engagiert und kürzlich in der ausverkauften Jugendfreizeitstätte Bürgerfelde zum dritten Mal das überregional bekannte „Updreihn an de Utfahrt“ Festival veranstaltet hat.

Die Räumlichkeiten in der Bahnhofstraße stehen somit für sehr vielfältige Aktivitäten. Mit dem endgültigen Auslaufen des Mietvertrags würde Oldenburg demnach eine wichtige Anlaufstelle verlieren, die seit vielen Jahren nicht mehr aus Oldenburg wegzudenken ist.

Doch wie geht es nun weiter?

Am liebsten würden wir natürlich in der Bahnhofstraße bleiben. Dies ist allerdings sehr unrealistisch, zumal wir bereits vor fünf Jahren eine Mietvertragsverlängerung erhalten haben. Dennoch geben wir die Hoffnung nicht auf. Realistischer hingegen ist es, neue Räumlichkeiten zu beziehen und das möglichst innenstadtnah oder zumindest in Stadionnähe. Da das angesichts der hohen Mietpreise nur schwer zu bewerkstelligen sein wird, halten wir uns verschiedene Optionen offen und sind bereit für Kooperationen. Außerdem erhoffen wir uns Unterstützung aus der Politik. In den nächsten Wochen und Monaten werden wir öffentlichkeitswirksam durch verschiedene Aktionen in der Stadt Oldenburg auf unsere Situation hinweisen. Einen Auftakt hierfür bildet das morgige Heimspiel im Marschwegstadion gegen den HSC Hannover.

FÜR NEUE RÄUMLICHKEITEN FÜR EINE LEBENDIGE UND VIELFÄLTIGE FANKULTUR IN OLDENBURG!